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Torre Barancio in den Cinque TorriTorre Barancio, 2308 m
Nordwand, "Dibona", (IV)

Die Cinque Torri sind eine beeindruckende Felsgruppe oberhalb von Cortina d'Ampezzo, an der Falzaregopassstraße liegend. (Bai di Dones) Sie sind wegen ihrer Einmaligkeit und einer daneben liegenden Kriegsgedenkstätte ein beliebtes und mit der Seilbahn völlig anstrengungslos zu erreichendes Touristenziel. Und für Kletterer sind sie ein Paradies: ein alpiner "Klettergarten" mit Routen ab dem II. Schwierigkeitsgrad (UIAA) bis hin zu extremen Sportkletterrouten im achten Grad, hervorragende Absicherung durch Bohrhaken und gebohrte Standplätze - und herrliche sonnendurchflutete Südlagen, die selbst im Winter das Klettern ermöglichen.

Flagge ItaliensNach der Via della Guide am Torre Grande haben wir uns noch für den Torre Barancio und dort für die Route "Dibona" durch die Nordwand entschieden.
Auch wenn der Torre Barancio auf dem ersten Blick fast "mickrig" erscheint (Siehe Foto oben links, roter Pfeil) steht er seinem riesigen Nachbar weder an Höhe noch an Klasse um nichts nach. Denn die Perspektive täuscht aus dieser Sicht gewaltig.

Talort und Ausgangspunkt:
Dolomiten, Cortina d'Ampezzo, Falzaregopassstraße, Parkplatz der Seilbahnstation zur Rifuigio Scoiattoli (1900m),

Anforderungen:
IV, gleichbleibende Schwierigkeit, oben III+
Kletterlänge: 140 m, Kletterzeit: Angabe lt. Führer 1,5  Std., wir  haben 2 Std. gebraucht.

Der Zustieg:
Entweder vom Parkplatz an der Talstation der Seilbahn ca. 1 Std. 10 min aufsteigen oder mit der Seilbahn zur Rifuigio Scoiattoli und von dort 15 min zum Einstieg. Alternativ: von der Cinque-Torri-Hütte, die man zeitweise mit dem PKW erreichen kann, ebenfalls in ca. 15 min zum Einstieg.

topoDie Route:
Der Routenverlauf ergibt sich fast von selbst. Man steigt von links in die schmale Nordwand ein und an zwei Nieschen vorbei ziemlich gerade und fast senkrecht über 2 x 25m auf ein Band. Dann wird es etwas einfacher: in einem leichten Rechtsbogen geht es nun über eine 50m-Seillänge auf einen kleinen Absatz an der linken Kante der Nordwand, von dort dann nochmals über 40m diagonal an die rechte Kante und diese dann direkt zum Gipfel.

Abstieg:
Südseitig etwa 3m durch eine Rinne absteigen, dann 2 x 25m an Ketten, anfangs recht luftig, abseilen. Auf ausgetretenem Pfad in ca. 10 min westlich um den Turm  zurück zum Einstieg absteigen.

Absicherung:
Stand- und Zwischenhaken sind vorhanden. Zahlreiche weitere natürliche Sicherungspunkte.

Literatur: Anette Köhler / Norbert Memmel, Kletterführer Dolomiten, Bergverlag  Rother, ISBN 3-7633-3015-1 (Auch als Touren-Disk erhältlich,  Titel: "Felsenparadies Dolomiten, 106 mal Klettergenuss zwischen III und VII")

Unsere Team am 19.07.2005: Thomas Herrmann, Aldo Bergmann

Was von weitem noch so "mickrig" aussieht, relativiert sich, wenn man sich dem Ziel der Begierde nähert: Bild 1 zeigt die oberen drei Viertel des Turmes, hier allerdings teilweise vom davor stehenden Torre Romana (auf den man übrigens wahlweise auch aussteigen kann) verdeckt, Bild 2 den unteren Bereich, ganz links der Einstieg.
Die Tour selbst ist in den beiden ersten Seillängen (jeweils 25m) überraschend steil und anspruchsvoll. Das vierte Bild  zeigt Thomas kurz nach dem Einstieg, auf dem fünften Bild hat er bereits den zweiten Standplatz erreicht.

Deutlich einfacher wird as ab der dritten Seillänge - auf  Bild 7 verlässt Thomas den zweiten Standplatz. Aber steil bleibt es allemal. Und mit 50m ist die dritte Seillänge (das nächste Bild) auch ein nicht zu unterschätzendes Unternehmen.

 Torre Barancio Nordwand Dibona Torre Barancio Nordwand Dibona Torre Barancio Nordwand Dibona Torre Barancio Nordwand Dibona

Torre Barancio Nordwand Dibona Torre Barancio Nordwand Dibona Thomas Herrmann Torre Barancio Nordwand Dibona Torre Barancio Nordwand Dibona

Torre Barancio Nordwand Dibona Gipfel Torre Barancio Nordwand Dibona Aldo Bergmann  Torre Barancio Nordwand Dibona abseilen Torre Barancio Nordwand Dibona Rückweg

Alles in allem erlebt man in dieser von einem nicht geringeren als Angelo Dibona eröffneten Nordwandroute hervorragend abgesicherte Genusskletterei im vierten Grad.
Spannend wird dann allerdings noch einmal die Abseilfahrt über 2 x 25m, denn die erste Abseile führt frei hängend mit berauschendem Tiefblick durch die Wand.  Die letzten Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck von dieser luftigen Angelegenheit, mit Blick auf die Cinque-Torri-Hütte.

Fazit: Ideal um in den schon etwas schärferen vierten Grad zu starten, eine Tour, die man unbedingt mitnehmen sollte, wenn man als "Normalverbraucher" an den Cinque Torri kletternd unterwegs ist. 

 

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