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Auf dem Gratturm am TaubensteinMittenwald statt Mittelndorf
Ein Kurztrip in die Alpen mit herrlichen Klettertouren - 17.10. bis 19.10.2008

Um es gleich vorweg zu nehmen: nichts gegen Mittelndorf und unsere netten Gastgeber rund um das Gasthaus „Am Weinberg“. Zu schön sind die Tage die wir dort bisher verbracht haben und hoffentlich auch noch verbringen werden.
Aber wenn der Zielort der Wochenendklettertour statt Mittelndorf dann ausnahmsweise einmal Mittenwald heißt … dann schlägt das Herz doch deutlich höher! Denn Mittenwald liegt in den Alpen! Nun wird sich der eine oder andere fragen: Wochenendklettertour?
Ja, Wochenendklettertour!
Eigentlich hatte ich alpine Unternehmen 2008 längst abgeschrieben, denn viel war zwar geplant, nichts war aufgrund verschiedener Umstände aber gegangen. Und im Prinzip ist das Jahr ja fast um.

(Foto links: Thomas H. und Andreas auf dem Gratturm des Taubensteins)
Aber dann gab es gleich zwei Anfragen für einen alpinen Kurztrip am Wochenende 17. – 19.10.2008, von Thomas Kobbe, meinem inzwischen wohl engsten Sachsenkletterfreund, und Thomas Herrmann, der endlich wieder in das Klettergeschehen einsteigen will. im Südwestpfeiler des PredigtstuhlsMit Andreas Richter war schnell ein vierter Mann gefunden, um in Zweierseilschaften klettern zu können – und so ging es am Freitagnachmittag ins alpine Karwendelgebirge.

Dort hatten wir uns zwei Touren im vierten Grad im Bereich der Dammkarhütte ausgesucht. Einziges Problem: die Hütte war, wie viele andere Alpenhütten, bereits geschlossen. Das bedeutet nichts anderes, als täglicher Anstieg aus dem Tal.
Gegen 12 Uhr des 18.10.2008 standen wir dann endlich nach schweißtreibenden Höhenmetern im Aufstieg am Fuß des Predigtstuhls (Karwendel), genauer gesagt: am Einstieg des Südwestpfeilers, einer IV+. Etwas mehr als drei Stunden später saßen wir glücklich auf den Gipfel, gegen 18:30 Uhr waren wir wieder in der Pension im Tal – und völlig geschafft!

Der Abend bei Bier und bayrischer Handmusik war lustig und die weitere Tourenplanung betreffend konsequent: die Tour des Folgetages mit dem gewaltigen An- und Abstieg war unzumutbar, keiner wollte nochmals frierend bei Frost in eine schattige Viereroute einsteigen.
Als Alternative solle es über die Alpspitz-Ferrata auf die Alpspitze gehen, Garmisch-Patenkirchen war ja nicht weit weg.
Etwas klarerer Verstand hätte uns allerdings den Weg dorthin ersparen können, denn wenn auf ca. 2000m schon Schnee und Dauerfrost im Schatten waren, was würde dann erst auf knapp 2700 m sein? Klar, Schnee, Eis – und davorstehend konnten wir zur Kenntnis nehmen, dass alle Klettersteige in diesem Bereich gesperrt waren.
Was nun? Thomas Kobbe und zwei seiner Arbeitskollegen, die zum Wandern mitgereist waren, entschlossen sich, im Bereich von Garmisch zu wandern.

Thomas Herrmann, Andreas Richter und ich aber wollten doch noch klettern, wenn denn was ginge. Nun, und da eine andere Tour nicht vorbereitet war, musste etwas her, was ich schon kannte und ohne Topo und Kletterführer beherrschen würde. Und da fiel mir nur der Südgrat am Taubenstein ein, den ich im Jahr zuvor mit Volker und Torsten Riemer gestiegen war.

Eine knappe Fahrstunde, eine Seilbahnfahrt und 15 min Ausstieg des SüdwestpfeilersZustieg, schon standen wir am Einstieg des Grats, und zwar am richtigen. Denn spätestens jetzt war klar, dass wir 2007 die Route so richtig verfehlt hatten.
Jedenfalls saßen wir gegen 15 Uhr auf dem Gipfel, gegen 17 Uhr saßen wir in Schliersee auf der Seeterrasse beim Abendessen und gegen Mitternacht wieder in den heimatlichen vier Wänden – nach einem herrlichen Wochenende-Alpen-Trip, von dem jede Sekunde erlebenswert war!
Die Klettertouren sind näher beschrieben unter:

- Predigtstuhl Südwestpfeiler
- Taubenstein Südgrat

 

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