Federvieh, Quacken und Klettersteige
- Karfreitag 2009 -
Anfangs sollte dieser Tag ein Klettertag von Volker und mir im Elbsandsteingebirge werden. Dann waren wir auf die Idee gekommen, den Klettertag in familiärer Begleitung zu verbringen und dann wurde er kurzerhand in das Zittauer Gebirge verlegt.
Auf jeden Fall war dieser 10. April 2009 Karfreitag geblieben und auf jeden Fall war es ein toller Tag geworden!
Dabei hatte es gleich am Morgen eine unschöne Überraschung gegeben.
Eigentlich wollten wir die beiden Zittauer Klettersteige gehen und nur am Rande kleinere Klettereien ansteuern. Aber der „Alpine Grat" bei Oybin war wegen Vogelschutzes gesperrt (noch bis 31.08.2009). So ein Ärger. Da stand man nun schon um 9 Uhr in der kühlen Morgensonne inmitten dieser Traumlandschaft, und dann das!
Aber wer uns kennt, weiß, dass wir uns die Stimmung nicht vermiesen lassen. Und mit Rücksicht auf irgendwelches Federvieh haben wir uns dem Verbot gebeugt, ließen wir den Steig Steig sein, durchquerten die obere Felsengasse und ...
... und standen plötzlich vor der Mönchswand. Mit dem „Uralten Weg !" hatten wir dann schnell die Möglichkeit erkannt, diesen Gipfel im „Vorbeigehen" mitzunehmen. Also: Ausrüstung an, Seil unter den Arm, und los! Noch ehe „und los" verhallt war, standen wir auf dem Gipfel. Ein Spazierweg, den Kerstin und Christiane, angesichts unseres leichten Aufstieges, gleich hinterher kamen — ohne Helm und Gurt.
So hatte es also anstatt eines Klettersteiges unerwartetes gemeinsames Gipfelglück gegeben.
Volker und ich haben uns dann noch über den Alten Weg auf den Unteren Mönch gearbeitet und schließlich als Höhepunkt in diesem Gebiet noch eine echte Zittauer Quacke, den
„Novize", bestiegen.
Dann aber kam der Wechsel nach Johnsdorf, Und der Nonnensteig, der zweite von uns geplante Klettersteig, war nicht gesperrt. Während Volker, Kerstin und ich erfahrene Kletterer und Klettersteiggeher sind, ist ein solches Unternehmen für Christiane schon eine echte Herausforderung für Körper und Seele. Erst im Oktober 2008 hatte sie den Einstieg hier nicht gewagt.
Diesmal aber war sie dabei.
Und tatsächlich, mit viel Geduld, vielen guten Worten, viel Mut und ständig wachsendem Selbstvertrauen saßen wir schließlich auf dem Gipfel und konnten Siegersekt schlürfen. Danke vor allem an Volker nach Peitz für die Geduld und psychologische Meisterleistung — bei Christiane könnte das Bergfieber zumindest im Ansatz ausgebrochen sein ;)
Nach einer Kaffeepause in der Gaststätte an den Nonnenfelsen wechselten wir abermals das Gebiet. Vor Jahren, bei unserem ersten gemeinsamen Kletterbesuch im Zittauer Gebirge, hatten wir im Bereich des Töpfers einen Felsen nicht gefunden. Das s wollten wir so nicht auf uns sitzen lassen. Auch diesmal mussten wir etwas länger durch Gebüsch und Quacken irren, saßen aber schließlich gemütlich wie der sagenumwobene Riese auf „Rübezahls Sessel".
Ein herrlicher Tag!
Die Touren dieses Tages:
Mönchswand — Uralter Weg — I ★ Unterer Mönche — Alter Weg — III ★ Novize — Alter Weg — II ★ Nonnensteig (Klettersteig) ★ Rübezahls Sessel — Kurze Kante - II