Töpferbaude(nabende) – nach sieben Jahren Töpferpause
Nein, ganz richtig ist der Titel nicht, denn auf keinen Fall haben wir sieben Jahre hinsichtlich der Töpferbaude pausiert. Immer wieder haben wir mal auf ein Bier und ein leckeres Essen vorbeigesehen. Aber sieben Jahre ist es her, dass wir letztmalig, damals in großer Runde, Nächte hier oben in dieser wunderschönen Einsamkeit verbracht haben. Diese Pause ist nun vorbei!
Und das wiederum durch einen Zufall. Denn als wir mit Almuth im September kurzentschlossen ein paar Tage im Zittauer Gebirge verbracht haben, waren wir natürlich auch auf dem Töpfer, fanden mit den flüchtig bekannten Wirtsleuten ein nettes Gespräch und auf Frage dann die Kracherinformation: am Wochenende 12./13.10. wäre dort oben tatsächlich frei!
Egal wie das Wetter wird, so unsere spontane Reaktion – das Wochenende nutzen wir!
Am späten Freitagnachmittag bezogen wir unser Quartier im Turmzimmer und genossen den Abend und die einsetzende Nacht mit Blicken weit in das teilweise hell erleuchtete und mit viel zu vielen rot blinkenden Windrädern auch irgendwie verunstaltete Land.
Am Morgen erschloss sich dann der Abschiedsgruß des Baudenpersonals: „… und viel Spaß mit dem Sonnenaufgang!“ Denn der war wirklich gewaltig und atemberaubend. Die wenigen Fotos hier vermitteln vielleicht einen kleinen Eindruck dieses Schauspiels.
Die Sonne hatte die Luft schnell erwärmt und schon bald waren wir unterwegs, um zu klettern. Die Nähe der Töpferbaude zu zahlreichen Felsen macht das Klettern hier besonders bequem. Es ging auf die Rübezahlwand, den Roten Turm und schließlich auf die Scharfensteinnadel. Almuth musste auch an diesem Wochenende alle Routen vorsteigen und auch meine Abseilaktivitäten von oben verfolgen, aber ersteres beherrscht sie inzwischen sehr souverän und stressfrei, letzteres war nur eine Vorsichtsmaßnahme und zum Glück eigentlich nicht nötig – vielleicht sogar in Zukunft nicht mal mehr im Ansatz erforderlich.
Jedenfalls saßen wir am Abend ordentlich angemummelt auf der Terrasse der Baude, genossen abermals die Abenddämmerung und dann, wir trauten unseren Augen kaum, genau dort, wo uns am Morgen die Sonne begrüßt hatte, einen phantastischen Aufgang des Vollmondes.
Ein schöner Tag fand so ein großes Finale.
Der Sonntag dann allerdings zeigte schon früh morgens meine gegenwärtigen Defizite – ich war breit. Klar wäre wieder die eine oder andere Kletterfahrt gegangen, aber es war unklar, zu welchem gesundheitlichen Preis. Also haben wir kurzerhand umgeplant: die Kletterfelsen ließen wir für das nächste Mal stehen, besuchten den Zittauer Tierpark – naja, kann man machen, muss man aber nicht haben – und das Kloster Marienthal.
So war also das Wochenende eine schöne rundum genussvolle Erlebnistour. Die Töpferpause ist unterbrochen und soll, das werden wir doch nun ganz sicherlich hinbekommen, nicht nochmal so lange dauern ;)
Sonnenaufgang an der Töpferbaude