Aldos Beginn: Schöne Zufälle
Meine Geschichte beginnt schlappe 18 Jahre früher und politisch bedingt natürlich nicht in den Alpen. Wir waren 1976 und 1977 mit unserer Trainingsgruppe des Trainingszentrums Leichtathletik im Trainingslager im Zeughaus (Forstscheune) in der hinteren Sächsischen Schweiz. Von der Landschaft war ich begeistert.
Meine ersten Wanderungen durch die Weber- und Richterschlüchte werde ich wohl nie vergessen. 1978 war ich dann mit einigen Freunden allein im Zeughaus. Die fanden aber das tägliche Wandern nicht so berauschend. Sie reisten nach ein paar Tagen wieder ab. Ich war froh, endlich mal zu Hause raus und dann auch noch in dieser herrlichen Landschaft zu sein. Ich blieb! Und der Zufall wollte es, dass ein Kletterer aus Meißen und sein Sohn, Klaus und Uwe Heinrich, im Zeughaus Quartier machten. Klaus Heinrich war es dann, der mir angeboten hat, doch einfach mal mit klettern zu kommen. Ich und ein Bergsteiger? Ich ließ mich - zum Glück - überreden. Und so gehörte ich plötzlich vom 19. bis zum 23. August 1978 zu diesem Team!
Am 19.08.1978 saß ich auf meinem ersten Gipfel, dem Kleinen Spitzen Horn am Goldsteig /Großer Zschand.
Doch aus der richtigen Kletterei wurde nichts: es fehlte das Geld für das Material, der richtige Partner für derartige Unternehmen. Forst war zu weit vom Schuss entfernt. Und so beschränkten sich die Kletterein der folgenden Jahre auf Gelegenheitstouren, richtige Kletterwochenenden gab es nur selten.
Sporturlaube in den Alpen brachten dann nach der Wende erste alpine (Wander-)Gipfelerfahrungen und das Frühjahr 2000 ein zufälliges Gespräch mit Volker beim lecker Bierchen nach einem Wettkampf. Volker erzählte vom Cottbuser Braschelstein, seinen Klettereien in Sachsen und ich davon, dass ich das auch mal gemacht habe. Der Rest hat sich dann ergeben: ein paar Tage später stand ich am Braschelstein und kurz darauf mal wieder in Sachsen. (Ihr älteren Kletterhasen: wisst ihr, wie blöd ich geguckt habe, als ich die HMS-Sicherung, den Abseilachter ... gesehen habe? Ich war noch voll auf Dülfer!)
Nun, und dann hatte mich das Bergfieber wieder ein - vermutlich war es nie ganz erloschen, nur die Initialzündung für die volle Entflammung hatte gefehlt.