Die ganze Sächsische Schweiz auf einmal!
Klettergebietstour
13 in einem Zuge
Bereits am 23. Juni 2006 war ich gemeinsam mit Dirk Wiesner mehr als 21 Stunden in der Sächsischen Schweiz unterwegs, um ein etwas verrücktes Projekt zu verwirklichen: alle 13 Klettergebiete an einem Tag zu durchwandern und jeweils einen Gipfel zu ersteigen. Aber irgendwo im Kleinen Zschand war es vorbei ...
Denn da diese 13 Klettergebiete alles andere als auf der Fläche einer Kleinstadt liegen, ist dieses Unternehmen eine konditionelle und vor allem aber auch logistische Herausforderung. Und so waren wir 2006 trotz fast einjähriger intensiver Vorbereitung vor allem an eben diesen logistischen Problemen gescheitert.
Aber das Erlebnis war trotzdem herausragend. Nun hatten wir erst recht Blut geleckt, wir wollten den Erfolg!
Dirk Wiesner und Dirk Fechner Klick hier für die Tourenstatistik |
Volker Roßberg und Aldo Bergmann Klick hier für die Tourenstatistik |
Es wurde ein weiteres Jahr aktiv an der Vorbereitung gearbeitet. Zahlreiche neue Gipfel sind erkundet, Wegführungen abgegangen, Abkürzungen erprobt worden, jetzt musste es klappen!
Doch wieder gab es Hindernisse, plötzlich schien alles in Gefahr zu geraten! Der vorgesehene 22. Juni 2007 war aufgrund familiärer Verpflichtungen meinerseits plötzlich nicht mehr haltbar, eine Terminsverschiebung der Tour auch wegen regionaler Sperrungen von Klettergipfeln nicht möglich. Egal, ohne es hier näher auszuführen: letzten Endes gab es eine mehr oder weniger glückliche Auflösung dieser Problematik. Anstatt im Team aus dem Jahre 2006 unterwegs zu sein, waren wir als Folge der Ereignisse diesmal zwei Zweierseilschaften: Dirk Wiesner und Dirk Fechner sowie ich gemeinsam mit Volker Roßberg.
Schließlich standen wir unter hartnäckiger Ignorierung zunächst katastrophaler Wetterprognosen am Abend des 21. Juni 2007 im Bielatal und ahnten nicht, was für ein großartiges sportliches Ereignis - bei bestem Wetter - uns bevorstand!
Geh einfach mit uns auf diese Tour!
Wähle unten einfach Tourabschnitt für Tourabschnitt!
Nur um es vorweg zu nehmen: du wirst dir zahlreiche Blasen, Durst, Muskelkater und Krämpfe ersparen - allerdings mit den Fotos auch nur einen kleinen Einblick in eine grandiose Landschaft und in unser tiefes Erlebnis bekommen. Auf geht's!
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Klettergebietstour
13 in einem Zuge
Bereits am 23. Juni 2006 war ich gemeinsam mit Dirk Wiesner mehr als 21 Stunden in der Sächsischen Schweiz unterwegs, um ein etwas verrücktes Projekt zu verwirklichen: alle 13 Klettergebiete an einem Tag zu durchwandern und jeweils einen Gipfel zu ersteigen. Aber irgendwo im Kleinen Zschand war es vorbei ...
Denn da diese 13 Klettergebiete alles andere als auf der Fläche einer Kleinstadt liegen, ist dieses Unternehmen eine konditionelle und vor allem aber auch logistische Herausforderung. Und so waren wir 2006 trotz fast einjähriger intensiver Vorbereitung vor allem an eben diesen logistischen Problemen gescheitert.
Aber das Erlebnis war trotzdem herausragend. Nun hatten wir erst recht Blut geleckt, wir wollten den Erfolg!
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Es wurde ein weiteres Jahr aktiv an der Vorbereitung gearbeitet. Zahlreiche neue Gipfel sind erkundet, Wegführungen abgegangen, Abkürzungen erprobt worden, jetzt musste es klappen!
Doch wieder gab es Hindernisse, plötzlich schien alles in Gefahr zu geraten! Der vorgesehene 22. Juni 2007 war aufgrund familiärer Verpflichtungen meinerseits plötzlich nicht mehr haltbar, eine Terminsverschiebung der Tour auch wegen regionaler Sperrungen von Klettergipfeln nicht möglich. Egal, ohne es hier näher auszuführen: letzten Endes gab es eine mehr oder weniger glückliche Auflösung dieser Problematik. Anstatt im Team aus dem Jahre 2006 unterwegs zu sein, waren wir als Folge der Ereignisse diesmal zwei Zweierseilschaften: Dirk Wiesner und Dirk Fechner sowie ich gemeinsam mit Volker Roßberg.
Schließlich standen wir unter hartnäckiger Ignorierung zunächst katastrophaler Wetterprognosen am Abend des 21. Juni 2007 im Bielatal und ahnten nicht, was für ein großartiges sportliches Ereignis - bei bestem Wetter - uns bevorstand!
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Nur um es vorweg zu nehmen: du wirst dir zahlreiche Blasen, Durst, Muskelkater und Krämpfe ersparen - allerdings mit den Fotos auch nur einen kleinen Einblick in eine grandiose Landschaft und in unser tiefes Erlebnis bekommen. Auf geht's!
Das Vorspiel
Nimmt man die Zielstellung ernst, ca. 65 km und 13 Gipfel an einem Tag zu schaffen, dann ergibt sich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 5 km/h, etwa 30 min pro Gipfel und natürlich der Zeit für erforderliche Pausen recht schnell eine klare Konsequenz: Start kann nur 0:00 Uhr sein. Und da als selbstgemachte Regel galt: Start ist am Fuße des ersten Gipfels, Ziel auf dem Gipfel des letzten Felsens, hieß das natürlich, auch pünktlich um 0 Uhr am ersten Einstieg zu stehen. Das war bei der Tour 2006 schon gleich so richtig schief gegangen, denn wir hatten stundenlang den Startpunkt, nämlich den "Dieb", nicht gefunden. Und so ging es diesmal noch bei Tageslicht von der Ottomühle im Bielatal in ca. 40 min zum Startort, der dann auch tatsächlich gleich gefunden worden ist. Hier blieben dann noch ca. zwei Stunden Zeit, die jeder auf seine Art nutzen konnte, um noch einmal Kraft zu tanken. Doch schnell war auch diese Zeit um, Nervosität kam auf ... und dann war es endlich soweit!
Gipfel Nr. 01 - Dieb
Gipfel und Gebiet Nr. 1
Erzgebirgsgrenzgebiet - Dieb - Alter Weg II
Schon vor 24 Uhr wurde es also unruhig, Klettergurte wurden angelegt und das Seil für den Durchstieg der Route vorbereitet. Nach Uhrenvergleich ging es dann pünktlich um 0:00 Uhr endlich los - keine Sekunde früher, denn das selbst gesteckte Ziel sollte mit fairen Mitteln erreicht werden. Die Kletterei selbst am Dieb war unkompliziert und zügig zu viert an einem Seil absolviert, und nach 25 min konnte der erste Gipfel verlassen und die Wanderung durch die feuchtwarme Sommernacht angetreten werden.
Startzeit: 0:00 Uhr
Zeit am Gipfel: 25 min (für alle vier Kletterer)
Auswahlkriterium: Der am nächsten am Bielatal gelegene Gipfel dieses Gebietes, alle anderen würden die Tour erheblich verlängern.
Der Weiterweg:
Vom Fuß des Dieb aufs Massiv aufsteigen (steilerer Waldhang) und den dortigen breiten Weg ca. 250 m südlich folgen, an der ersten Kreuzung (Hochstand) nordöstlich in Richtung Bielatal/Johanniswacht.
Ca. 3,5 km, Gehzeit etwa 35 min
Gipfel Nr. 02 - Johannismauer
Gipfel und Gebiet Nr. 2
Bielatal - Johannismauer - Alter Weg II
Ankunft: 1:00 Uhr
Zeit am Gipfel: 15 min (für alle vier Kletterer)
Auswahlkriterium: Die Johanniswacht und damit die Johannismauer liegen direkt am Weg vom Dieb ins Bielatal. Der Gipfel selbst kann auch bei Nacht problemlos solo erstiegen werden. Der Weiterweg ist ohne Umwege möglich.
Die Johannismauer ist recht zügig erreicht. Hat man den richtigen Weg erst einmal eingeschlagen, geht es permanent leicht bergab, der Weg wird immer besser und verlaufen kann man sich nicht, weil schließlich ein Wegweiser auf die dann nur noch 200m entfernte Johanniswacht hinweist. Und der Alte Weg an der Johannismauer ist alles andere als ein Problem, da braucht man dann wirklich keine Sicherung. Fechi hatte das Glück, diese Tour gleich zweimal solo zu steigen: er hatte die vorbereiteten Aufkleber für den Gipfelbucheintrag am Einstieg liegen gelassen. Damit hatte er am Ende eine Kletterei mehr, als wir restlichen Tourengeher. Glückwunsch!
Der Weiterweg:
Straße und blauen Wanderweg über Bielatal , Nikolsdorf und "Hirschstange" zur Festung Königstein, von dort auf dem Wanderweg roter Punkt bis zum Kleinen Bärenstein.
Ca. 15 km (der längste gipfellose Abschnitt), Gehzeit ca. 2 Std. 45 min.
Gipfel Nr. 03 - Bärensteinscheibe
Gipfel und Gebiet Nr. 3
Gebiet der Steine - Bärensteinscheibe - Alter Weg III
Ankunft: 4:00 Uhr
Zeit am Gipfel: 30 min (für alle vier Kletterer)
Auswahlkriterium: Die Bärensteinscheibe liegt genau am Weg nach Wehlen, und dort muss man ohnehin über die Elbe übersetzen. Der Alte Weg ist kurz und einfach.
Der Weg aus dem Bielatal in Richtung Wehlen ist die Durststrecke der gesamten Tour, die längste gipfellose Wanderstrecke. Wegen dieses Weges haben wir uns entschieden, im Erzgebirgsgrenzgebiet und nicht, wie oft anders praktiziert, in Hinterhermsdorf zu beginnen. Denn in der Nacht ist man noch fit und sieht das Elend dieser langen Strecke nicht. Aber eine Ehrrettung für diesen Abschnitt: er ist bei richtiger Wegwahl abwechslungsreich und bei Nacht sicher zu begehen. Irgendwann erreicht man dann in der ersten Dämmerung, wenn man wie wir zur Sommersonnenwende geht, die Bärensteinscheibe. Die nette kurze Reibung des Alten Weges hatte sich als schneller Weg regelrecht angeboten. Auch hier sind wir in einer Seilschaft gestiegen und trafen auf den einzigen Gipfel der gesamten Tour, bei dem das Gipfelbuch geklaut war. Welche Idioten machen eigentlich so was?
Der Weiterweg:
Weiter zunächst roter Punkt, dann roter Strich nach Wehlen und übersetzen. Dort dann dem Elbradweg folgen und in den Tümpelgrund aufsteigen.
Ca. 1 Std. 10 min, ca. 4,5 km
Gipfel Nr. 04 - Wetterwarte
Gipfel und Gebiet Nr. 4
Wehlener Gebiet - Wetterwarte - Alter Weg I
Ankunft: 5:55 Uhr
Zeit am Gipfel: 30 min
Auswahlkriterium: Der am nächsten am Weiterweg gelegene Gipfel dieses Gebietes, dazu mit besonders einfachem Alten Weg
Mit dem Wehlener Gebiet haben wir die 10 Klettergebiete erreicht, die östlich der Elbe liegen. Kurz nach Wehlen ging es so richtig zur Sache: man muss kräftig ansteigen, um das Elbtal zu verlassen und die Gipfel zu erreichen. Hier hatten wir eine kurze zeitliche Verzögerung, da wir nicht gleich den Zustieg zum Tümpelgrund gefunden haben. Der grandiose Ausblick bei der Kletterei und vom Gipfel hat uns aber letzten Endes für alle Mühen entschädigt.
Ab diesem Gipfel haben sich dann unsere beiden Seilschaften aber getrennt, beide Teams sind fortan für sich gestiegen.
Der Weiterweg:
Zurück auf den Elbradweg, von dort nach Rathen und hier am Gemeindehaus vorbei zur Scharte der Feldwand aufsteigen.
Ca. 4 km, Gehzeit etwa 45 min
Gipfel Nr. 05 - Feldwand
Gipfel und Gebiet Nr. 5
Rathener Gebiet - Feldwand - Alter Weg I
Ankunft: 7:10 Uhr
Zeit am Gipfel: 35 min
Auswahlkriterium: Leichter schnell zu erreichender Gipfel mit nur geringem Abstecher am Verbindungsweg von Rathen ins Brandgebiet.
Rathen ist ein sehr großes Klettergebiet, aber für unser Unternehmen gab es ein spannendes Problem: welcher Gipfel passt am besten in die Tour? Schnell zu erreichen und leicht zu klettern sollte er sein. Während wir 2006 an der Kraxelbrüderscheibe geschwitzt haben, hatten wir uns nun aus den oben genannten Gründen für die Feldwand entschieden. Zwar ist der Anstieg beschwerlich, dafür aber vergleichsweise kurz. Außerdem seilt man weit ab und ist schnell wieder auf dem Weg. Nachahmer sollten sich aber gerade diesen Gipfel vorher genau ansehen, denn Gipfelbuch und Abseilöse befinden sich an eher ungeahnten Stellen. Und Fechi ist als Vorsteiger des anderen Teams einfach mal auf den falschen Gipfelkopf ausgestiegen. Schließlich war aber auch die Feldwand kein ernsthaftes Problem und schnell waren beide Teams wieder auf der Strecke.
Der Weiterweg:
Von der Feldwand zurück zum Füllholzweg, diesen in Richtung Polenztal aufstiegen und dann durch das Tal an der Waltersdorfer Mühle vorbei bis zur Ochelbaude, von dort aufs Massiv zum Einstieg.
Ca. 7 km, Gehzeit etwa 1 Std. 10 min
Gipfel Nr. 06 - Bahnhofswächter
Gipfel und Gebiet Nr. 6
Brandgebiet - Bahnhofswächter - Alter Weg I
Ankunft: 9:50 Uhr
Zeit am Gipfel: 40 min
Auswahlkriterium: Der Gipfel liegt mit wenig Aufwand erreichbar direkt am Weg vom Polenztal über die Hochebenen nach Ostrau. Man erspart sich den weiten Abstecher und hohen Anstieg, der bei anderen Gipfel im Brandgebiet erforderlich wäre. Mit der Ochelbaude hat man zudem einen guten Stützpunkt.
Der Bahnhofswächter steht etwa in der Mitte der Gesamtdistanz und stellt einen der umstrittenen Höhepunkte der gesamten Tour dar. Die erste Kunst ist es, diesen Gipfel zu finden. Wir sind durch den Tietzengraben auf das Massiv gestiegen und von dort in die Scharte abgeseilt. Vom Gipfel selbst, der recht abenteuerlich erschlichen werden muss, seilt man dann gute 25m bis fast auf die Bahnschienen ab und steht schließlich wieder vor der Ochelbaude, die man zuvor schon passiert hatte. Die haben wir allerdings als Stützpunkt zum Auffüllen der Getränke und für einen kurzen Snack gut nutzen können.
Wiese und Fechi wollten das tiefe Abseilen vermeiden und direkt auf das Massiv zurück klettern. Das war dann allerdings ein größeres und zeitaufwendigeres Problem, als erwartet. Und so war dieser Gipfel der letzte, an dem sich unsere Teams gesehen haben. Jetzt ging es endgültig auf getrennten Wegen weiter.
Der Weiterweg:
Man steigt in den Tietzengraben und verlässt ihn schließlich links auf eine Wiese. Auf einsetzendem Weg nach Rathmannsdorf/Höhe und von dort weiter nach Wustmanndörfel. Nun auf blauem Wanderweg ins Kinitzschtal absteigen.
Dann auf blauen/rotem Wanderweg nach Ostrau und über den Zschiehädelweg in den Zahnsgrund
Ca. 7,5 km, Gehzeit etwa 1 Std. 10 min
Gipfel Nr. 07 - Zahnsgrundturm
Gipfel und Gebiet Nr. 7
Schrammsteine - Zahnsgrundturm -
Alter Weg II
Ankunft: 11:20 Uhr
Zeit am Gipfel: 30 min
Auswahlkriterium: Der Gipfel drängt sich regelrecht auf, wenn man über die Hochebenen von Rathmannsdorf und Ostrau in die Schrammsteine wechselt, da er im Zahnsgrund nur ca. 20m neben dem Weg steht.
Kurzer leichter Weg mit einem nicht ganz einfachen Zug.
Die Idee, diesen Gipfel in die Tour einzubeziehen, kam uns bei dem Versuch, den Umweg durch Bad Schandau zu vermeiden und über die Hochebenen zu gehen. Das erwies sich als eine sehr praktische Lösung, denn der Weg ist landschaftlich reizvoll und zudem sehr abwechslungsreich.
Zudem ist die Verbindung vom Bahnhofswächter zum Zahnsgrundturm das letzte große gipfellose Stück und, wenn der Vorsteiger auf dem Turm sitzt, ist auch die Hälfte aller Klettereien um ;)
Ich selbst hatte mich hier etwas dümmlich angestellt, und bin aus einem der Reibungstritte gerutscht. War kein Problem, hatte mich ja festgehalten, und so war die Landung auf Volkers Schultern gut zu vermeiden ;)
Ach ja: das dritte Foto gehört nicht zu unserer Tour, es ist wenige Wochen zuvor beim Testen des Gipfels entstanden: Thomas Kobbe im Alten Weg am Zahnsgrundturm, der schwerste Zug ist der dem auf dem Bild dargestellten Zug folgende.
Der Weiterweg:
Durch den Schießgrund und die Nasse Tilke zum Schrammtor, über den Jägersteig auf den Höhenweg der Schrammsteine und weiter bis zur Breiten Kluft.
Ca. 5 km, Gehzeit etwa 45 min
Gipfel Nr. 08 - Breite-Kluft-Wand
Gipfel und Gebiet Nr. 8
Schmilkaer Gebiet - Breite-Kluft-Wand - Alter Weg III
Ankunft: 12:35 Uhr
Zeit am Gipfel: 30 min
Auswahlkriterium: Auch dieser Gipfel liegt genau am Weg, wenn man von den Schrammsteinen kommend in die Affensteine will, das Schmilkaer Gebiet wird ohne einen Meter Umweg einfach tangiert.
Wie man auf dem dritten Foto erkennen kann, entpuppt sich die Breite-Kluft-Wand als ein kleines gemeines Gipfelchen. Denn bis zu Wieses Sitzplatz ist der Weg zwar relativ einfach, wer aber zum Gipfelbuch will, muss schon recht mutig sein. Fechi löst das Problem auf seine Weise, ich selbst bin gesprungen. Problem dieses Gipfels: hunderte Zuschauer. Das beste des Gipfels: der Tiefblick in das Elbtal Und eine weitere Besonderheit der gesamten Tour ist, dass wir den Weg zurück gestiegen sind. Die Abseile hätte uns zu tief ins Tal geführt und einen gehörigen Umweg beschert.
Der Weiterweg:
Über den Zurückesteig und Reitsteig weiter zum Kleinen Winterberg, dort wäre es ideal, über den Oberen Fremdenweg auf das Massiv zu steigen und sich dort direkt dem folgenden Gipfel von oben zu nähern. Allerdings ist der Weg gesperrt. Der Untere Fremdenweg wäre eine Alternative ;)
Ca. 4 km, Gehzeit etwa 55 min
Gipfel Nr. 09 - Rübezahlturm
Gipfel und Gebiet Nr. 9
Affensteine - Rübezahlturm - Sprung 1
Ankunft: 14:20 Uhr
Zeit am Gipfel: 30 min
Auswahlkriterium: Über diesen Gipfel wechselt es sich ideal vom Höhenweg zurück ins Tal, er steht quasi am Weg und man seilt eine Ebene tiefer ab.
An diesem Gipfel war Mut gefragt. Denn er wird durch einen Sprung erreicht. Zwar ist dieser Sprung nicht sonderlich schwer, aber es ist moralisch. Denn, wie man auf Bild 2 gut zu erkennen, man springt mit einer berauschenden Tiefe und einer weiten Landschaft vor sich. Da bleibt einem schon fast das Herz stehen - aber umso größer ist der "Befreiungsschlag", wenn man auf dem Gipfel gelandet und nicht etwa vorbei gesprungen ist. Wiese lässt das gut durchblicken - siehe ganz oben Das Foto am Beginn dieses Berichtes.
Der Weiterweg:
Abseilen und nördlich auf Treppen abwärts zur Zeughausstraße. Dieser über die Queenswiesen folgen bis zur Wartburg
Ca. 3,5 km, Gehzeit etwa 40 min
Gipfel Nr. 10 - Wartburg
Gipfel und Gebiet Nr. 10
Kleiner Zschand - Wartburg - Alter Weg II
Ankunft: 15:30 Uhr
Zeit am Gipfel: 35 min
Auswahlkriterium: Liegt nicht nur gut am Weg, sondern ist zugleich ein herrlicher Gipfel mit einem einmalig schönen Alten Weg.
Die Auswahl der Wartburg als Gipfel des Kleinen Zschand war uns recht leicht gefallen. Sie liegt fast am direkten und effektivsten Weg und hat mit ihrem Alten Weg einen der vielleicht schönsten IIer-Wege des gesamten Gebirges. Und wenn man dann auf den Gipfel ist, wird man noch mit einem herrlichen Rundumblick belohnt. Und so hat uns dieser Gipfel auch nach mehr als 15 Stunden Dauerbelastung noch puren Klettergenuss garantiert. Jetzt allerdings war auch das Tageswerk in den Knochen schon deutlich zu spüren und die Müdigkeit war auch nicht ganz ohne.
Der Weiterweg:
Am Hinteren Raubschloss vorbei wieder auf die Zeughausstraße und an deren Ende nach links in Richtung Neumannsmühle abbiegen, bis man zum nächsten Gipfel aufsteigen kann.
Ca. 3 km, Gehzeit etwa 35 min.
Gipfel Nr. 11 - Germane
Gipfel und Gebiet Nr. 11
Wildensteiner Gebiet - Germane - Alter Weg I
Ankunft: 16:40 Uhr
Zeit am Gipfel: 20 min
Auswahlkriterium: Bot sich einfach an, ist tatsächlich schnell und problemlos zu erreichen, ob das allerdings die ästhetischste Lösung ist? ;)))
Dieser Gipfel geht glatt als der keimigste der gesamten Tour durch - er ist ein echtes Highlight für den wahren Quackenstürmer. Allerdings war das Wildensteiner Gebiet am schwersten in die Tour einzubinden. Jeder Gipfel war hier mit einem Umweg verbunden. Wir haben lange überlegt, probiert, nachgemessen. Und mit dem Germanen haben wir eine zwar nicht schöne, aber doch gute Lösung gefunden. Nun, und Spaß hat man neben Dschungelfeeling hier auch ;) Ich war mir nur nicht sicher, ob Volker mir nach Durchquerung des kurzen Kriechbandes und der keimigen mit Dreck und Nadeln übersäten Kaminrinne eine scheuert. Nein, nein, wir sind doch nicht gewalttätig ;)
Der Weiterweg:
Nach dem Abstieg zum Zeughaus, weiter auf dem Hochübelweg zu den Thorwalder Wänden und auf Pfad nördlich davon zum nächsten Gipfel
Ca. 4 km, Gehzeit etwa 45 min
Gipfel Nr. 12 - Brötchen
Gipfel und Gebiet Nr. 12
Großer Zschand - Brötchen - Alter Weg II
Ankunft: 18:40 Uhr
Zeit am Gipfel: 25 min
Auswahlkriterium: Leichter Gipfel mit einem nur kleinen Umweg in Richtung Tagesziel.
Auch für diesen Gipfel hatte Wiese immer wieder Karten studiert und Wege mit GPS vermessen. Kenner der Gegend werden sich zwar wundern, wieso wir soweit von der direkten Linie abdriften, aber der anschließende direkte Weiterweg nach Hinterhermsdorf schien uns mehr als ideal zu sein. Der Gipfel selbst war leicht zu klettern und bietet übrigens insbesondere für Anfänger und auch für Kinder herrliche Wege und ein sicheres Umfeld.
Der Weiterweg:
Einige Meter zurück und über den Vorderen Thorwaldweg zur Kirnitzsch und von dort durch den Dorfbachgrund in Richtung Hinterhermsdorf
Ca. 4 km, Gehzeit etwa 50 min
Gipfel Nr. 13 - Scheibe am Tellerhörnl
Das Finale!
Gipfel und Gebiet Nr. 13
Hinterhermsdorfer Gebiet - Scheibe am Tellerhörnel - Alter Weg II
Ankunft: 19:30 Uhr
Ziel: 19:45
Auswahlkriterium: Der am bequemsten zu erreichende Gipfel im Hinterhermsdorfer Gebiet, fast direkt am Weg gelegen.
Irgendwann hat jeder Spaß ein Ende, und was Spaß betrifft, war dessen Ende schon lange vor dem letzten Gipfel erreicht. Selbst für alte Ausdauerhasen wie Volker und mich waren die letzten Stunden dann doch etwas komisch und schmerzerfüllt. Umso größer war dann die Freude, als wir um 19:45 gemeinsam auf dem letzten Gipfel saßen und das Ziel quasi erreicht war.
Auch Wiese und Fechi kamen, nicht mehr ganz munter aber überglücklich ca. zwei Stunden später auf diesem Gipfel an.
Der Weiterweg:
Das Ziel ist erreicht, aber natürlich muss man weiter. Man steigt wieder in den Dorfbachgrund ab und erreicht nach 15 bis 20 min Hinterhermsdorf.
Das Schlusswort:
Wie gesagt: man kann sich über Sinn und Unsinn eines solchen Unternehmens streiten. Fakt bleibt, dass diese Tour eine irre Herausforderung mit Grenzerfahrung ist, man nebenbei eine wunderschöne Landschaft in einem Zuge komplett durchquert und erlebt und vor allem einmal mehr über sich selbst siegen kann.
Fazit aller Teilnehmer: ein herrlicher Tag! Und zumindest zwei wollen dieses Erlebnis 2008 wiederholen ... ich muss darüber allerdings noch mal schlafen, die Welt ist doch noch voller anderer schöner Abenteuer, oder?
Zwei Teams - vier Sieger!