Tour 7 /2008
27.04.2008
Wenn Glück und Pech zusammenfallen ...
Ich nehme es gleich vorweg: es folgt nichts dramatisches, es ist einfach nur ein Wortspiel! Denn wenn Glück und Pech zusammenfallen, dann kann das durchaus ein schöner Klettertag werden.
So geschehen am 27. April 2008 gemeinsam mit Ralf Hanke und Thomas Kobbe am Pechofen im Kleinen Zschand. Bereits im Oktober hatten wir in anderer Besetzung versucht, hier einen Klettertag zu verbringen, waren aber aufgrund verschiedener „Umstände" über die Pechofenscheibe nicht hinaus gekommen.
Das sollte bei meinem zweiten Versuch und herrlichstem Frühlingswetter nun ganz anders werden. Und es wurde.
Nach Besteigung des Köhler (Ostweg III), des Pechofensteins (Schluchtweg III*) und abermals der Pechofenscheibe (Logik, VIla*) folgte ein unerwarteter und furioser Tageshöhepunkt: die Besteigung des Hinteren Pechofenhorns und der Pechofenspitze. Die beiden Alten Wege (II und IV*) sollten zum Tagesausklang gestiegen werden und entpuppten sich dann als zwei besondere Extreme.
Der Weg auf das Hintere Pechofenhorn grenzt wegen seiner Länge (mindestens 200 Kletter- und Wandermeter) und der Herausforderung, vom eigentlichen Gipfelaufbau auch wieder abklettern zu müssen, an ein hochalpines Unternehmen, das von Wand- bis zur Risskletterei alles bietet.
Ich empfehle: unbedingt mal machen, aber Vorsicht: für meine Begriffe hat die erste ca. 30 m - Seillänge mit II nichts zu tun, die Risspassagen besonders im Ausstieg sind deutlich anspruchsvoller, der Rest aber ist einfach nur Genuss.
Wenn man dann über die ersten beiden Seillängen - die die Alten Wege dieser beiden Gipfel gemeinsam haben - die sogenannte Terrasse des Alten Weges erst einmal erreicht hat, dann muss man die dort stehende Pechofenspitze gleich noch mitnehmen.
Ihre Ausgesetztheit, der wunderschöne Alte Weg über die schmale Nordwestkante und dann schließlich die gigantische Aussicht vom Gipfel sind einfach nur schön!
Da fallen Glück und Pech zusammen, Klettererglück am Pechofenhorn!