Tour 7/2009
29.05. bis 01.06.2009
Das war knapp!!!
Das war knapp! Fast hätten wir unsere Kletterausrüstung verkauft bzw. in Zahlung gegeben. Und Schuld war das Wetter. Denn das tatsächliche Wetter hatte an diesem Pfingstsamstag 2009 den ohnehin schon üblen Wetterbericht um Längen übertroffen: anstatt gelegentlicher Schauer schüttete es in Südostsachsen ununterbrochen wie aus Kannen!
Da standen wir dann also an diesem Samstagmorgen in Mittelndorf und wussten zunächst keinen Rat. Dabei wollten wir, Dirk, Kathrin und Johanna Wiesner, Max und ich, die Pfingsttage kletternd im Elbsandstein verbringen.
An Klettern war an diesem Samstag aber nicht zu denken. Und so fanden wir uns wenig später auf der Burg Stolpen wieder und sammelten Kulturpunkte. Übrigens: ich war überrascht! Der Besuch dieser Burg ist nicht nur wegen der Geschichte der Gräfin Cosel eine lohnende Sache. Uns hat diese Anlage deutlich besser gefallen, als die viel berühmtere Festung Königstein. Schade nur, dass wegen des miserablen Wetters die Sicht in das Land völlig verbaut war.
Aber dann wurde es ernst und wie schon eingangs erwähnt: verdammt knapp! Denn Wiese hatte auf Burg Stolpen ein Prospekt der „Gold- und Mineralienerlebnisstätte Berthelsdorf" gefunden, kannte die Anlage schon aus einer Biwak-Sendung und meinte, dass das doch was für die weitere Tagesgestaltung wäre.
Tatsächlich waren wir fünf dann die einigen Besucher, erhielten eine unterhaltsame Führung, dazu die Information, dass in mehr als 40 Bächen der näheren Umgebung Gold gefunden worden sei und schließlich auch noch die Demonstration, wie man Gold wäscht.
Da war sie, die Abenteuerlust, die Gier nach Gold, die Absagung an den Klettersport: denn vom Shop grinsten uns Spaten und komplette Goldwäschersets an.
„Das war knapp" beinhaltet ja schon, dass es letztendlich gut gegangen ist! Wir haben die Kletterausrüstung weder verkauft noch in Zahlung gegeben, werden aber beim nächsten schlechten Wetter bestimmt mal ein ganz anderes Unternehmen wagen ;)
Also konnten wir dann am Sonntag stolz unsere Kletterutensilien im Rucksack durch die Gegend tragen. Mehr allerdings auch nicht. Es war noch immer kühl, nebelig, nass. Gelegentlich regnete es. Voller Optimismus waren wir zwar in den letzten Zipfel des Großen Zschand gewandert, hatten vor dem Schreckensteiner Turm gestanden, dort aber dann doch beschlossen, das Klettern sein zu lassen. Nicht nur wegen der eindeutigen Kletterregeln, auch wegen unserer Gesundheit. Aus dem Tag wurde eine Suche nach den versteckten Gipfeln der Nordseite der Thorwalder Wände — mit einem Verlaufer der Extraklasse im verbotenen Gebiet. Kein Wunder, den man darf die Kernzone zwar nur auf markierten Wegen betreten — blah, blah, blah — aber komischerweise gibt es da Fortwirtschaft vom Übelsten. Nun, und wenn die Genossen Waldarbeiter die Bäume mit den Markierungen fällen ... Wir jedenfalls haben irre wilde und romantische Landschaften erlebt und den Weg zurück schließlich auch wohlbehalten gefunden. Es ist beeindruckend zu erleben, wie schön unser Gebirge in diesen versteckten und in den letzten Jahren unberührt gelassenen Winkeln ist!
Am Montag dann der Lichtblick, Sonne! Da es noch immer total feucht war, mussten Felsen her, die weit oben im Wind stehen und dadurch schnell trocknen würden. Auch wenn ich erst wenige Tage zuvor mit Volker dort war: die Hunskirchen am Papststein waren ideal und schon lange ein Klettertraum von Wiese.
Und so fand mit dem kräftigen Zug im Alten Weg (IV) an der Kleinen Hunskirche und dem sehr sehr schönen Neuen Weg (III) an der Großen Hunskirche das Kletterwochenende doch noch ein versöhnliches Ende.
Wobei: es hätte gar keiner „Versöhnung" bedurft, denn auch die anderen Tage waren schön und erlebenswert. Sieht man mal vom Abstieg des FC Energie Cottbus aus der 1. Bundesliga ab!
Da hatte auch Fankult im Landschaftsschutzgebiet nicht geholfen!
Touren dieser Tage:
Kleine Hunskirche - Alter Weg - V
Große Hunskirche - Neuer Weg - III