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Fernblickboofe Villa FernblickTour 03/2015
Villa Fernblick und ein Nashorn

Nur Insider kennen den Begriff "Villa Fernblick", auch "Fernblickboofe" genannt. Ich habe sie am 20.08.1978 erstmals besucht, Wiese wollte den Ort, der heute nur mit Bedenken zugänglich ist, schon immer einmal sehen und für Almuth war das ganze Thema neu.

In den Nachmittagstunden des 13.06.2015 standen wir jedenfalls zu dritt an diesem sicherlich historischen Fleck sächsicher Kletter- und Boofenkultur ...

Unser erstes komplettes Sachsenkletterwochenende 2015 hatte uns unter anderem hierher geführt.

 Ganz plötzlich war da endlich ein Wochenende ohne Läufe, Training oder anderen Verpflichtungen. Wieses Vorschlag, doch endlich wieder einmal im bewährten Team des Vorjahres ein Wander- und Kletterwochenende in Mittelndorf zu verbringen, war da genau richtig. Nur zu gerne!

Und auch wenn es „schweineheiß“ werden sollte, irgendetwas würde schon gehen. Zum Beispiel das Brötchen! Das ist ein kleiner feiner Gipfel, gut geeignet für Anfänger und zudem im Großen Zschand, im Thorwald gelegen – dem vielleicht schönsten Fleckchen Erde des gesamten Gebirges.

Freunde und regelmäßige Leser meiner Webseite wissen, dass genau hier meine Zeit als Bergsteiger begonnen hatte, und schnell war da die Idee, den nur wenige hundert Meter entfernten Thorwaldstein, am 20. August 1978 mein achter Gipfel, zu besuchen. Und, ach ja, war da nicht einst die sogenannte „Villa Fernblick“?

Wiese war gleich hellwach: dort wollte er schon immer einmal hin, zu jener legendären Boofe, deren genauer Ort nur Insidern bekannt war, deren genaue Lage im Großen und Ganzen noch heute ein Tabu ist.

Auch wenn wir schon auf den ersten Metern schweißgebadet waren, zogen wir frohen Mutes in den Morgenstunden des 13.06.2015 über das Zeughaus in Richtung Thorwalder Wände, bestiegen das Brötchen, ließen bei erdrückender Hitze und angesichts eines graulich erscheinenden Kamins den Pfingststein einfach stehen, wo er schon immer gestanden hat, und näherten uns dem Thorwaldstein. Ich hatte komplett vergessen – naja, kann nach 37 Jahren ja mal passieren, dass der Gipfel genau auf dem Riff stand, an dessen Spitze einst auch die Villa Fernblick das begehrte heimliche Ziel war.

Brötchen Großer Zschand Klettergipfel 2335 Brötchen Großer Zschand Alter Weg 2336 Pfad zur Villa Fernblick 2337 Boofe Villa Fernblick 2338

Villa Fernblick Boofenbuch 2339 Blick zur Fernblickboofe 2340 Abstieg Thorwalder Gratweg Reitsteig 2341 Froschkönigin Almuth mit Frosch 2342

Klar, dass wir zuerst dorthin wollten! Ein schwarzes Kreuz am Baum machte deutlich, dass ein Besuch offiziell nicht erwünscht ist, der deutlich ausgetretene Pfad hingegen zeigte, dass es viele Insider und Nostalgiker gibt.

Dann standen wir dort, saßen dort, lasen das aktuelle Boofenbuch, genossen den tatsächlich herrlichen Fernblick mit Rotwein – fast tränengerührt auf diesem historischen Fleckchen sächsischer Bergsteigerkultur, das 1994 auf so gemeine und hinterhältige Art einfach von offizieller Seite zerstört worden ist. (Bei Interesse erfährst du hier mehr!)

Später ließen wir den Thorwaldstein wegen der nahenden Gewitter auch unbestiegen und diesen großartigen Tag bei Bier und Wein nicht weniger großartig ausklingen.

Nashorn Südwestweg unterer Kamin 2343 Nashorn Nacholring Südwestweg 2344 Nashorn Alter Weg Klettergipfel 2345 Begangsteig Polenztal 2346

Sonntags ging es dann zum kleinen Finale in das Brandgebiet, hier an den Begangsteig und auf das Nashorn, dessen Südwestweg gerade für Almuth wegen der teilweisen Steilheit eine echte, aber gut gemeisterte Herausforderung war.

Tolles Wochenende, das machen wir, sobald es geht, glatt nochmal! Natürlich auf anderen Pfaden. 

Bilder dieses Beitrages stammen auch von Dirk Wiesner

 

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