Tour 6/2019
Sandsteinpartie mit Sandsteinparty - und eine RAMMSTEIN-Frage
An jedem Wochenende in diesem Jahr hätte bis dahin schlechtes Wetter sein können, nur an diesem nicht! Aber genau für dieses letzte Aprilwochenende 2019 waren die Wetterprognosen katastrophal – es gibt auch derbe Fäkalbegriffe dafür! Unser geplantes Unternehmen drohte im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser zu fallen.
Nachdem Almuth und ich im Dezember 2018 kurzentschlossen und nahezu heimlich geheiratet hatten, wollten wir das im Nachgang mit unseren besten Freunden und Bekannten feiern. Und so hatten wir für genau dieses Wochenende nicht zur Hochzeitsparty, sondern zur „Party anlässlich unserer Hochzeit“ eingeladen, das allerdings umrahmt mit einem Wochenende im Elbsandsteingebirge: wandern, klettern, einfach auch am Tage zusammen sein.
Erfreulich viele waren unserer Einladung gefolgt, bereits der Freitagabend wurde in unser Traditionsgaststätte, der Gaststätte und Pension „Am Weinberg“ in Mittelndorf, zu einer Art rauschendem Fest. Neue Bekanntschaften wurden geknüpft, alte aufgefrischt und das Wochenende war damit angemessen eingeläutet.
Dieses Läuten hatten wohl auch die Wettergötter gehört, denn am Samstag beim Frühstück endete der Nieselregen und die Prognosen – Wind, halbwegs milde Luft und später Sonne – waren nicht optimal, aber ausreichend gut.
Also konnte es doch wie geplant in sehr großer Gruppe von Mittelndorf über den Schaarwändeweg zum Alten Wildenstein, dem ausgewählten Kletterziel, gehen. Andere Freunde, die das so nicht wollten, waren beim Lauf- oder Radtraining, andere beim Besuch der Bastei unterwegs.
Das Klettern war eine witzige Sache: in einer Neuner-Seilschaft, jeder Kletterer weiß, was das für ein logistisches Problem aber auch kameradschaftliches Unternehmen ist, ging es auf den Steinbachturm und später auf die Heidewand. Und jeder hatte seinen Spaß und Erfolg: der Vorsteiger, dass er endlich mal wieder vorgestiegen war, einige Nachtsieger, dass sie endlich mal wieder am Felsen waren, einige Neulinge an ihrem zweiten Klettertag und Andy B. sogar bei seinem ersten Gipfel. Sein von Adrenalin geschwängerter Kommentar: „Was man in dem Alter noch erleben kann, Wahnsinn!“.
Später folgten wir den bei Bier und Sekt am Boden „zurückgebliebenen“ Begleitern, die vorzeitig gestartet waren, zurück nach Mittelndorf und waren gerade noch halbwegs pünktlich zum Beginn des Wochenendhöhepunktes im Gasthaus.
Mit der Musik „Willst du bis der Tod der scheidet treue sein für alle Tage - Nein!" (Rammstein, Du hast) – was passt besser zu einer Party anlässlich einer Hochzeit, als das :-) – begann ein Abend, der immer rauschender wurde und an dem keiner auf seinem Platz sitzen blieb. Es war der Wahnsinn! Mehr soll darüber gar nicht gesagt werden, wir können nur allen Teilnehmer für diese tollen Stunden und insbesondere dem Team der Gaststätte „Am Weinberg“ für die großartige Ausrichtung/Gestaltung danken!!!
Dass am nächsten Morgen die Köpfe recht schwer waren, versteht sich von selbst. Trotzdem gehörte auch der Sonntag zum Programm, und während die ersten schon zeitig die Heimreise antreten mussten, waren einige Wandern oder Radfahren und wir abermals, nun in einer Siebener-Seilschaft, kletternd unterwegs.
Es ging auf zwei kleinere Gipfel am Fuße des Pfaffensteins, als Tageshöhepunkte sollte – übrigens mal wieder – der Keilerturm geklettert werden. Aber das nachmittägliche Bier und der Schnaps – ausgegeben von einer Nachwuchskletterin für das Benutzen des Knies beim Aufstieg – bremsten uns dann irgendwie aus. Wir ließen den Keilerturm mal wieder stehen und das Wochenende genauso rauschend schön zu Ende gehen, wie es bis dahin gewesen war.
Wieso hatten wir uns vorher eigentlich Gedanken über das Wetter gemacht!