Tour 04/2022 – Mission 100, oder: Klettern im Nebel der Ungewissheit
Nach dem herrlichen Klettertag im Bielatal Mitte April war die Euphorie groß, die Kletterlust erwacht und das Ziel klar gesetzt! Denn nur fünf Gipfel waren es nun noch, die Almuth zu einhundert Sachsengipfeln fehlten, eine Aufgabe, die doch an einem Wochenende lösbar sein musste.
Und so hatte sie für diese Tage kurzerhand im Kalender notiert: Mission 100!
Das an Gipfeln ergiebige Bielatal und die Ottomühle als zentraler Punkt waren schnell für diese Mission gewählt, auf das laut Wetterbericht sonnige Wochenende wurde vertraut.
Doch bereits mit dem Wetterbericht begannen die Probleme: Samstag war zwar sonnig, am Sonntag aber sollte es schon früh zu regnen beginnen, und zwar richtig. Damit war klar, die fünf Gipfel mussten an einem Tag geschafft werden.
Es wurde noch kurz überlegt, ob wir den Gipfeln Richtung Norden, Westen oder Süden folgen, entschlossen uns schließlich für Westen und den Tagesstart am Schwarzmühlenwächter. Und genau am Fuße dieses Gipfels dann das spannendste und uns den ganzen Tag verfolgende Problem: hat Almuth das Teilchen schon, oder nicht!? Rätseln half nichts, mögliche Quellen waren nicht ergiebig genug, die Erinnerung verschwamm in der Masse des Erlebten. Den Weg sei sie nie gestiegen, an die Abseile könne sie sich erinnern … es war klar: für den Erfolg der Mission 100 mussten sechs Gipfel her!
Schwarzmühlenwächter, Schwarzmühlenspitze und der herausragende Südwestweg am Rumpelstilz, der Klettertag lief, auch wenn etwas anders als gedacht, die Tagesform ist eben nicht immer die gleiche. Deswegen blieb auf dem Rumpelstilz nur der Blick in den eigentlich geplanten Alten Weg der Harmonienadel, auch an den der Bielataler Zinnen schlichen wir unentschlossen herum – und winkten schließlich ab!
Wir steigen ab und kehrten dorthin zurück, wo wir Klettertags zuvor beendet hatten, bewegten uns jetzt also Richtung Süden, bestiegen den Ottostein, als Nummer fünf den Großen Mühlenwächter – das könnte die 100 gewesen sein – aber sicher ist sicher: der Kleine Mühlenwächter wird das Finale!
Das war dann ein typischer Fall von „Denkste“, denn eine Patchwork-Großfamilie versperrte den begehrten Weg, hatte zwar zügiges Steigen zugesichert, dann aber zahlreiche Kinder langsam und teils qualvoll durch die Wand gezogen … Wir winkten nach fast einer Stunde Wartezeit ab, wechselten nun Richtung Norden und zum Ringelturm.
Über den Südwestweg ging es auf den – auf jeden Fall (und er war es dann tatsächlich) 100sten Gipfel! Die Freude in der warmen Abendsonne war groß, der Gipfelschnaps gut, Mission 100 erfüllt.
Obwohl offiziell längst geschlossen war die Daxensteinbaude noch geöffnet, herrlich damit der traditionelle und heute doch besondere Tagesausklang bei Knobiwurst, Bier und Sekt! Glückwunsch zu "100", Almuth!
Am Sonntag dann regnete es tatsächlich, also hatten wir alles richtig gemacht! Ein Besuch in der immer schöner werdenden Schmilkaer Mühle, in der man so manche Lebensweisheit findet, rundete ein schönes Klettererlebnis ab.
Nun geht es auf in die nächste Mission, wie auch immer die heißen wird.