Die Ameisenstiege am Ameisenberg bei Oybin
Die Ameisenstiege bei Oybin ist ein kaum bekannter und wohl auch selten begangener Aufstieg. Das liegt vermutlich daran, dass sowohl die unmarkierte Wegführung als auch die Steiganlage selbst nur schwer zu finden sind und dieses Gebiet am Ameisenberg vom 01. 01. bis 31. 08. aus Naturschutzgründen nicht betreten werden darf. Wer sich dann aber auf die Suche, den Weg macht, erlebt ein kleines feines und gar nicht mal so leichtes Abenteuer in einer wildromantischen urtümlichen Landschaft.
Mit Wegbeschreibung und Anstiegsskizze aus Axel Mothes Buch "Stiegen & Steige im Zittauer Gebirge" (unbedingt zu empfehlen) haben wir im Oktober 2021 das Unternehmen "Ameisenstiege" gewagt und trotz sehr guter Beschreibung und Skizzierung dann doch vor dem einen oder anderen Rätsel gestanden. Was in Text und Skizze so einfach schien, sah vor Ort in laubbedeckter Herbstlandschaft dann doch ganz anders aus. Wo enden ca. 50 m? Ist das hier ein Pfad oder sind das Spuren einer Wildbewegung? Welche Felskerbe ist denn nun die richtige?
Letzten Endes haben wir den oder einen der richtigen Pfad/e gefunden, sind die zwar kurze aber durchaus anspruchsvolle Steiganlage gestiegen und haben einen aus unserer Sicht einfacheren Auf- und Ausstieg zum/auf den Hauptwanderweg gewählt.
Den Begeher erwarten zwischen den markierten Wanderwegen blau im Tal und gelb auf dem Ameisenberg ca. 1100 Längenmeter mit einer Höhendifferenz von ca. 150 m, darunter, als Höhepunkt, eine 13 m hohe Steiganlage an einer nur leicht liegenden Wand, die 13 Eisenklammern, teilweise mehr als einen Meter entfernt, ohne Tritte in die reibende Wand oder auf Bänder und in Risse geht da also nichts, als Aufstiegshilfe bietet.
Die gesamte Stiege wird als mittel bis schwer eingeschätzt, das dürfte zutreffend sein! Wir haben ab Kilometerstein 11/6 bis zum Betreten des gelb markierten Wanderweges mit wiederholter Wegsuche 1 Std. 10 min benötigt.
Folgt den nachfolgenden Bildern und deren Beschreibungen für den richtigen Weg,
Auf das Nachzeichnen von Axels Wegskizze haben wir natürlich verzichtet, dafür stellen wir unseren nicht bereinigten durch die Felsnähe sicherlich nicht ganz korrekten Track zur Verfügung - als grobe Orientierung dient er allemal.
Auf dem gelb markierten Wanderweg kann man nun nach rechts absteigen und gelangt so u.a. zur Steiganlage Rolandfelsen, oder man steigt weiter links aufwärts zum Ameisenberg, zur Kleinen Bastei und/oder Richtung Pferdeberg.
Bela S.
16.06.2024
Der Ameisenstieg bei Oybin kann man ruhig streichen von der Liste von empfehlenswerten Klettersteigen. Es ist nichts mehr als Lost Place. Der Wald ist stark vom Borkenkäfer befallen und es gilt deshalb Eintrittsverbot. Null Markierung auf den Felsen oder an noch stehenden Bäumen. Bis auf stark überwachsene Ein und Ausweg weist nichts mehr auf diese Route hin.
Antwort Quackensturm:
Hallo Bela,
danke für die Zuschrift.
Ich denke, die Ameisenstiege ist und bleibt trotz des Waldsterbens, empfehlenswert, zumal gerade in diesem Bereich am Ameisenberg große Mischwaldanteile vorhanden sind. Tatsächlich gab und gibt es keinerlei Markierung, das macht es ja so kompliziert, die genaue Führe zu finden. Da fehlt also nichts.
Und das kurze Kernstück, der Eisenklammernsteig, existiert unabhängig von dem, was rundeherum in der Natur passiert.
Der Bereich der Ameisenstiege ist tatsächlich fast das ganze Jahr aus Artenschutzgründen ohnehin gesperrt (01.01. – 31.08.)
Wir wünschen Dir/Euch weiter viel Spaß bei euren Touren in den Bergen.
GPX-Track Ameisenstiege
Der Track startet am zentralen Parkplatz in Oybin. Der eigentliche Aufstieg beginnt etwa nach 1,1 km beim „GPX-Daten-Wirrwarr“ gegenüber der Hausnummer 9. Wir haben absichtlich auf eine „Begradigung“ des Tracks verzichtet, da er so am besten als Orientierung diesen kann. Die Steiganlage selbst befindet sich bei etwa km 2,05 dieses Tracks. (Siehe jeweils km-Zahl am Höhenprofil rechts oben in der Karte)
Distanz: Kilometer Höhe (min): Meter Höhe (max): Meter Gesamtabstieg: Meter Gesamtanstieg: Meter